Samstag, 21. Februar 2015

"Pas de un" - oder: Ein guter Tag zum Tanzen

 

 

nach einer wahren Begebenheit


Es ist 4 Uhr früh. Ich komme von einer mehr oder weniger durchzechten Nacht nach Hause.
Ich war tanzen. Allein. Mit mir selbst.

Man kennt das: Samstag Abend und alle Kollegen und Freunde sind anderweitig beschäftigt. Das Wetter lädt auch nicht gerade zum Ausgehen ein (Hamburg halt). Und trotzdem. Ich kann mir doch selbst kein Hausarrest aufbrummen, nur weil ich keine Feierbegleitung habe.

Überwinde die Trägheit, raff dich auf. Nix hier mit Sitzfleisch ansetzen!
Stattdessen: Richte dein hübsches Gesicht, ziehe dir was nettes über und schwing deinen Knackarsch in das nächstbeste Tanzlokal. Dieser Luxuskörper braucht Auslauf!

Zugegeben: Zunächst weiß man nicht so recht, was man mit sich anfangen soll. Große Selbstgespräche kannst du hier nicht führen (schon allein, weil die Musik so laut ist). Also erstmal an die Bar und ein Bier gezischt.
Unabdingbar für das Solo-Tanz-Vergnügen: Gute, tanzbare Musik. Und dieser Schuppen haut einen Hammer nach dem nächsten raus. Ich bin noch etwas zögerlich und groove gemächlich am Tanzflächenrand vor mich hin. Doch das Bier zeigt schnell seine Selbstbewusstsein steigernde Wirkung und ich tummele mich wenig später in der Mitte der Tanzfläche unter allen Tanzwütigen und mach' mein Ding.Das könnte eigentlich das Motto dieses Abends sein. "Scheiß' drauf, ich kann's auch allein!"

Klar, in Gesellschaft von Freunden ist es natürlich ein noch größeres Fest, sich ab zu feiern, aber es funktioniert eben auch so. Und das ist eine wunderbare Erkenntnis.
Ich bewege mich frei ohne "Ich würde gerne mal eine rauchen. Gehst du mit?", wenn gerade der beste Track gespielt wird und du natürlich als gute Freundin etwas zähneknirschend mitgehst.
Genauso erhöhen sich die Chancen auf einen kleinen Flirt oder leichter angesprochen zu werden, wenn man nicht als Wolfsrudel auftritt. Die Garantie, dass dann auch was Annehmbares dabei ist (von Prinz Charming ganz zu schweigen) ist natürlich nicht gegeben, aber darum geht's ja auch in erster Linie gar nicht.
Und wenn du schließlich Heim gehen willst, dann gehst du Heim, ohne Diskussion "Warum denn jetzt schon?" oder Gewissensbisse.

Und so war es auch. Ich tanzte und tanzte mir die Seele aus dem Leib. Kurze Pause, noch ein Bier, zwei, drei potenzielle Flirtkandidaten, die sich als Flop rausstellten, "Egal", wieder tanzen.
Um halb vier dann die Erkenntnis: "War toll, bin müde, ab nach Hause."

Ich lief durch ein menschenleeres Hamburg und fühlte mich wunderbar. Ich bin jung, frei und habe nur dieses Leben. Warum sollte man dann am Samstag Abend zu Hause sitzen?

Sich selbst auf ein Bier einladen und mit sich selbst das Tanzbeinschwingen ist eine schöne Sache und ich kann nur jedem zur Nachahmung raten.

Das nächste Mal nehme ich aber wieder meine Freunde mit.




1 Kommentar:

  1. haha, genau DAS wollte ich auch schon immer mal machen, ich glaub, das sollte jeder mindestens einmal im leben getan haben! :) schöner post. liebst, lena

    AntwortenLöschen